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Die CO2-Bilanz von Veloplus

Nachhaltiges Wirtschaften und Verhalten, ressourcenschonender Umgang, Übernehmen von Verantwortung und stetige Weiterentwicklung gehören seit dem Gründungsjahr 1987 zur DNA von Veloplus. Im Zusammenhang mit der «Shift Cyling Culture»-Initiative und dem Unterzeichnen des «Shift Climate Committment» hat sich Veloplus dazu verpflichtet, seine «Scope 1 & 2»-Emissionen offenzulegen. Scope 1-3 beziehen sich auf unterschiedliche Treibhausgasemissionen im CO2-Fussabdruck, die durch die Aktivitäten von Unternehmen direkt und in der Wertschöpfungskette entstehen. Die Verpflichtung beinhaltet die Scope 1 & 2-Absenkung um 55 % bis 2030. Dabei sollte das Ausgangsjahr nicht weiter als 2015 zurückliegen.

Was ist eine CO2-Bilanz überhaupt und warum braucht es diese bei Veloplus?

Eine CO2-Bilanz schafft Transparenz über die Verteilung der Emissionen im Unternehmen und zeigt deutlich auf, wo mögliches Verbesserungspotential liegt. Scope 1 und Scope 2 lassen sich direkt beeinflussen und eine Verbesserung ist für Veloplus als Fachhändler/Handelsunternehmen deutlich einfacher, da es sich um die eigenen und direkten Emissionen handelt. Die Scope-3-Emissionen sind grösstenteils vorgelagert und eine Einflussnahme deshalb schwieriger.

Warum erstellt Veloplus überhaupt eine CO2-Bilanz mit Scope 1, 2 und 3? Für uns ist die Erstellung einer Klimabilanz komplett freiwillig, wir handeln aus eigener Überzeugung, unseren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Theo Weilenmann und Martin Wunderli gründeten Veloplus 1987 aus Freude am Velofahren und der Überzeugung, dass nur ökologisch sinnvolle Fahrzeuge wie Velos eine Zukunft haben. Zusammen mit dem Velofahren ist umweltbewusstes Denken und Handeln für Veloplus zentral und wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass wir selbst noch nachhaltiger werden müssen und wollen.

 

Quelle: myclimate.org

Scope 1, 2 und 3

Die CO2-Bilanz von Veloplus wird gemäss dem Greenhouse-Gas-Protokoll erstellt. Dies umfasst die Definition der Systemgrenzen, die Datenerhebung sowie die Berechnung des CO2-Fussabdrucks auf Basis der erhobenen Daten. Das GHG-Protokoll unterteilt Emissionen in drei Scopes. Die Unterscheidung zwischen Scope 1, Scope 2 und Scope 3-Emissionen soll verhindern, dass Emissionen doppelt gezählt werden.

Scope 1

Scope-1-Emissionen sind Treibhausgasemissionen, welche bei der Verbrennung von Brennstoffen innerhalb der eigenen Organisation entstehen und von einem Unternehmen direkt verursacht werden. Als Scope-1-Emissionen gelten auch die Treibhausgasemissionen, die im Zusammenhang mit dem Einsatz von Kühlmitteln und Kältemitteln entstehen.

Scope 2

Unter Scope-2-Emissionen fallen Treibhausgasemissionen, welche durch den Erwerb und Verbrauch von Elektrizität, Dampf und Wärme verursacht werden.

Scope 3

Scope-3-Emissionen entstehen durch Aktivitäten, die nicht direkt von einer Organisation ausgeführt werden, jedoch im Auftrag oder Zusammenhang der Tätigkeit einer Organisation entstehen. Es wird zwischen 15 verschiedenen Scope-3-Kategorien und zwischen vorgelagerten und nachgelagerten Emissionen unterschieden.

Vorgelagerte Emissionen (1-8):

Vorgelagerte Emissionen entstehen bei der Herstellung und Verarbeitung eingekaufter Waren und Dienstleistungen, bevor sie das Unternehmen erreichen.

Nachgelagerte Emissionen (9-15)

Nachgelagerte Emissionen sind indirekte Treibhausgas-Emissionen, die in Verbindung mit den verkauften Waren und Dienstleistungen eines Unternehmens stehen. Diese Emissionen fallen an, nachdem das Produkt die Kontrolle des bilanzierenden Unternehmens verlassen hat.

Die 15 Scope-3-Kategorien

  1. Emissionen aus der Herstellung eingekaufter Waren und Dienstleistungen, z. B. der Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen. Zu dieser Kategorie gehören auch der Strom, der durch vorgelagerte Aktivitäten verbraucht wird, sowie der Transport zwischen Lieferanten.
  2. Emissionen aus der Produktion von Anlagegütern, die das bilanzierende Unternehmen einkauft, z.B. Geräte, Maschinen, Gebäude, Anlagen und Fahrzeuge.
  3. Emissionen aus brennstoff- und energiebezogenen Aktivitäten, darunter die Gewinnung, Herstellung und der Transport von Brennstoffen, die vom bilanzierenden Unternehmen verbraucht werden. Dazu gehört der Abbau von Kohle, die Raffination von Rohöl zu Benzin, der Transport und die Verteilung von Erdgas sowie die Herstellung von Biokraftstoffen.
  4. Emissionen aus dem Transport und der Verteilung von Produkten und Dienstleistungen, die vom bilanzierenden Unternehmen gekauft werden, in Fahrzeugen und Anlagen, die das Unternehmen weder besitzt noch betreibt. Dazu gehören sämtliche Frachtarten und die Lagerung eingekaufter Produkte in Lagerhallen, Verteilzentren und Verkaufseinrichtungen.
  5. Emissionen Dritter aus der Entsorgung und Aufbereitung von Abfällen und Abwässern, die durch betriebliche Abläufe entstehen, die das bilanzierende Unternehmen besitzt oder direkt kontrolliert.
  6. Emissionen aus der Beförderung von Mitarbeitern für Geschäftstätigkeiten mit Fahrzeugen, die Dritte besitzen oder betreiben, z. B. Flugzeuge, Züge, Busse und Pkw.
  7. Emissionen aus der Beförderung von Pendlern in Fahrzeugen, die andere Unternehmen besitzen oder betreiben.
  8. Emissionen aus dem Betrieb von Sachanlagen, die das bilanzierende Unternehmen anmietet, z. B. Bürogebäude.
  9. Emissionen aus dem Transport und der Verteilung von Produkten, die an Endverbraucher mit Fahrzeugen und Anlagen, die das bilanzierende Unternehmen nicht besitzt oder direkt kontrolliert, verkauft werden.
  10. Emissionen aus der Verarbeitung verkaufter Produkte durch Dritte (z. B. Hersteller), die vor dem Gebrauch durch den Endverbraucher weiterverarbeitet, transformiert oder in ein anderes Produkt integriert werden müssen, z. B. landwirtschaftliche oder chemische Erzeugnisse.
  11. Emissionen aus der Nutzung verkaufter Produkte, z. B. die erforderliche Wärme zur Nutzung von Koch- oder Reinigungsgeräten.
  12. Emissionen aus der Entsorgung und Behandlung verkaufter Produkte mit unterschiedlichen Methoden der Abfallentsorgung und -aufbereitung.
  13. Emissionen aus dem Betrieb von Sachanlagen, die das Unternehmen an Dritte vermietet.
  14. Emissionen aus Franchise-Betrieben.
  15. Emissionen aus Investitionen, darunter Beteiligungen, Kredite, Projektfinanzierung, verwaltete Investitionen und Kundenservices.

Die Veloplus CO2-Bilanz 2023

Nach der CO2-Bilanz 2022 liegen mit der CO2-Bilanz für das Jahr 2023 erstmals die kompletten Ergebnisse inklusive «Scope 3»-Emissionen vor, welche die verkauften Produkte unter die Lupe nehmen. Die CO2-Bilanz 2023 umfasst alle Unternehmensstandorte von Veloplus (11 Läden und ein Logistikstandort) sowie die vor- und nachgelagerte Lieferkette. Bei der Erfassung der Emissionen wurde wie bei der ersten Bilanz nach dem Greenhouse-Gas-Protokoll vorgegangen – der verbreitetste Standard, um Emissionen messbar zu machen.

Einige Kategorien aus «Scope 3» wurden jedoch weiterhin nicht berücksichtigt, weil diese bei Veloplus nicht anwendbar sind, eine geringe Relevanz haben oder eine zu hohe Komplexität aufweisen. Nicht berücksichtigte Scope 3 Emissionen:

  • Kategorie 1: Eingekaufte Güter und Dienstleistungen à eingekaufte Waren wurden berücksichtigt, jedoch nicht die Dienstleistungen.
  • Kategorie 8: Gemietete oder geleaste Immobilien, Anlagen und Ausrüstungen à nicht anwendbar
  • Kategorie 10: Verarbeitung der verkauften Produkte à wird in CO2-Bilanzen bisher selten erfasst
  • Kategorie 11: Nutzung der verkauften Produkte à wird in CO2-Bilanzen bisher selten erfasst
  • Kategorie 12: Umgang mit verkauften Produkten an deren Lebenszyklusende à wird in CO2-Bilanzen bisher selten erfasst
  • Kategorie 14: Franchise à wird in CO2-Bilanzen bisher selten erfasst
  • Kategorie 15: Investitionen à wird in CO2-Bilanzen bisher selten erfasst

Für die Bilanz 2023 bestand das Vorhaben, die echten Emissionsdaten von Produkten zu verwenden, sofern unsere Lieferanten hierzu Berechnungen gemacht haben. Dafür wurden vorgängig mehr als 60 der wichtigsten Lieferanten angeschrieben und aufgefordert, die Emissionsdaten ihrer Produkte mit uns zu teilen. Von etwa 10 % der Lieferanten sind hilfreiche Daten zurückgekommen, die nun als «gemeldete Emissionen» für die Produkte in die Bilanz eingeflossen sind. Bei den übrigen Produkten wurden die Produkte in Kategorien eingeteilt und basierend auf Materialzusammensetzungen und Gewichten Annahmen für Emissionsfaktoren getroffen. Das Ziel ist es, dass sich künftig mehr und mehr Marken und Lieferanten mit den Produktemissionen auseinandersetzen und eigene Berechnungen machen. Einige der Marken haben dies bereits angekündigt.

Herausfordernder war die Datengrundlage für die Scope 1- und Scope 2-Emissionen. Hier mussten die Daten zeitaufwändig z.B. aus Rechnungen zusammengetragen werden. Wo keine genauen Daten beschafft werden konnten, basieren die Berechnungen auf Annahmen. Ungenaue Daten gab es unter anderem bei den Kapitalgütern. Die in der Bilanz aufgeführten Emissionen sind Schätzungen, da die genauen Aktivitäten z.B. bei Umbauten nicht vorlagen. Zudem wird in der Schweiz bei Abrechnungen von Vermietern zu Strom und Warmwasser keine verbrauchsgerechte Abrechnung gefordert. An einigen Orten wird entsprechend noch nach Mietfläche auf Quadratmeterbasis abgerechnet. Dies stellt eine Ungenauigkeit in den Daten dar.

Die Hauptemissionsquellen im Detail

Die Ergebnisse im Überblick:

Das Wichtigste vorweg: Der Gesamtfussabdruck bei Veloplus für das Jahr 2023 beläuft sich auf 5057 Tonnen CO2-Äquivalente. Von den Gesamt­emissionen stammen 97% aus Scope 3, 2% aus Scope 1 und 0.5% aus Scope 2. Diese Aufteilung war für ein Unternehmen aus dem Bereich Dienstleistung, Einzelhandel und Versand zu erwarten. Die drei Hauptemissionsquellen sind eingekaufte Produkte/Güter (3’775 t CO2-eq), Kapitalgüter (509 t CO2-eq) und Transporte (358 t CO2-eq).

Die Aufteilung nach Scope 1, 2 und 3.
Die CO2-Bilanz 2023 von Veloplus im Überblick

Eingekaufte Produkte/Güter

Der Einkauf von Produkten für den Weiterverkauf und sonstige Güter verursachen 3775t CO2-eq. Das entspricht 75% des Gesamtfussabdrucks. Innerhalb dieser Kategorie stammen 5% von sonstigen Verbrauchsgütern, wie Drucksachen oder Reinigung (295t CO2-eq), 1% aus Verpackungsmaterial (69t CO2-eq). Lebensmittel und Verbrauchsgüter für Fahrzeuge sind praktisch nicht relevant (<1%, 17t CO2-eq). 90% stammen aus den Produkten für den Verkauf (3395t CO2-eq), wobei 44% davon durch den Verkauf von Velos verursacht werden und 26% auf den Bereich Veloausrüstung zurückzuführen sind. 

Die Bilanz der eingekauften Güter im Überblick.

Kapitalgüter

Kapitalgüter sind bei Veloplus für 10% der Emissionen verantwortlich, hier vor allem durch Umbauten. Innerhalb dieser Kategorie stammen 69% aus Sanierungsaktivitäten (353t CO2-eq), 21% aus dem Ladenausbau (107t CO2-eq), 8% aus Mobiliar (39t CO2-eq) und 2% aus IT-Beschaffungen.

Die Bilanz der Kapitalgüter im Überblick.

Transporte

Transporte sind mit 358t CO2-eq für 7% der Gesamtemissionen verantwortlich. Dies liegt im Erwartungswert für den Einzel-/Versandhandel. Darin enthalten sind Transporte der Waren von den Lieferanten zu Veloplus und Transporte zwischen den Veloplus-Standorten. Eine Erkenntnis hieraus war, dass die grossen, gebündelten Transporte klimaeffizienter sind als Transporte in kleineren Fahrzeugen.

Weitere Emissionsquellen

Die Stromversorgung von Veloplus ist bereits klimafreundlich, bei der Wärmeversorgung besteht hingegen Potential. Etwa 4% der Emissionen bei Veloplus werden durch den Wärme- und Stromverbrauch an unseren Standorten emittiert. Der Hauptteil dieser Emissionen (97 %) entstehen durch den Wärmeverbrauch. 40% des Wärmeverbrauchs ist klimafreundlich ausgerichtet. Potential besteht insbesondere bei der Modernisierung von Heizungsanlagen. Beim Strom stammt 99 % aus erneuerbaren Quellen. Aktuell werden 5 % durch eigene PV-Anlagen produziert, 1 % stammt aus Atomkraft.

Der Bereich Mobilität verursacht in etwa 1% der Emissionen bei Veloplus. Hierzu zählen sowohl Emissionen, die durch das Pendeln von Mitarbeiter:innen verursacht werden, als auch Emissionen, die bei Geschäftsreisen entstehen. Der Anteil der Mobilitätsemissionen an den Gesamtemissionen ist im Vergleich bei Veloplus eher gering und klimaeffizient.

Die Abbildung zeigt die gesamten Emissionen für Scope 1 und 2 und alle erfassten Scope 3 Kategorien von Veloplus.

Zielsetzung nach der CO2-Bilanz 2023

Mit der CO2-Bilanz über Scope 1, 2 und 3 hat Veloplus den Ist-Zustand erfasst und kennt nun die Emissionen, die durch unser Wirtschaften verursacht werden und weiss, wo diese verursacht werden. Veloplus ist stolz, eine vollständige Bilanz inkl. Scope 3 erstellt zu haben, da dies in unserer Branche bisher nicht Standard ist und wir so vielen Mitbewerbern einen Schritt voraus sind. Das Ziel ist klar: Netto-Null bis 2050.

Ein Absenkpfad gibt eine schrittweise Reduktion der Emissionen vor, um die globalen Temperaturziele des Pariser Klimaabkommens zu unterstützen und die Auswirkungen des Klimawandels zu minimieren. Veloplus hat seinen Absenkpfad bis 2050 definiert. Ein Absenkpfad im Allgemeinen:

  • ist ein strategischer Plan zur Reduktion der eigenen Treibhausgase.
  • ist konkret: "Reduktion um ... bis ..."
  • basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen
  • ist nach relevanten Kriterien des Unternehmens abgeleitet
  • berücksichtigt gesetzliche, kantonale und organistorische Vorgaben.
Überblick Absenkpfad Veloplus für Netto-0-2050

Der Absenkpfad bei Veloplus ist definiert. Für die Zielerreichung arbeitet Veloplus sukzessive an einem Massnahmenplan. Aufgaben für die nächsten drei Jahre sind bereits festgelegt. Nun heisst es, diese in den unterschiedlichen Bereichen umzusetzen. Klar ist, dass der Produkteverkauf und damit das Sortiment im Fokus steht. Verbesserungen können zudem nur im Zusammenspiel mit Lieferanten und Herstellern sowie den Veloplus-Kund:innen erreichen.

Ein Zwischenziel ist, erste Massnahmen bereits 2025 umzusetzen, dazu gehören:

  • Der grosse Hebel sitzt nun im Produkteeinkauf. Mittels Workshops im Einkauf und Produktmanagement soll definiert werden, an welchen Stellen zur Emissionsreduktion angesetzt werden kann.
  • Unsere Lieferant:innen vermehrt mit ins Boot holen: 97% unserer Emissionen entstehen in unserer Scope 3. Die Scope 3 Emissionen sind Emissionen, die wir nur indirekt beeinflussen können, weil sie nicht an einem unserer Standorte entstehen. 75% unserer Emissionen werden durch unseren Einkauf verursacht (Scope 3 Emissionen), hiervon entstehen 90% durch unseren Produkteeinkauf. Um diesen grossen Teil der Emissionen zu reduzieren, benötigt es Reduktionsziele und Massnahmen bei unseren Marken. Der Austausch mit unseren Marken soll hierzu 2025 erneut intensiviert werden.
  • Bei der Erfassung der Daten zur Erstellung unserer CO2-Bilanz sind wir immer wieder über eine Hürde gestolpert – ungenaue Daten zu Strom- und Wasserverbrauch. In der Schweiz wird bei Abrechnungen von Vermietern zu Strom, Heizenergie und Wasserverbrauch keine verbrauchsgerechte Abrechnung gefordert. An einigen Orten wird entsprechend noch nach Mietfläche auf Quadratmeterbasis abgerechnet. Dies stellt eine Ungenauigkeit in den Daten dar und erschwert eine Kontrolle der Zielerreichung. Um die Datenlage zu verbessern, soll ein Austausch mit den Vermietern stattfinden.
  • Jährliche Aktualisierung unserer CO2-Bilanz, um Transparenz zu haben und unseren Fortschritt zu messen. 

Die Veloplus CO2-Bilanz 2022

Im Sommer/Herbst 2023 hat Veloplus in Zusammenarbeit mit fünf Studierenden der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW im Rahmen einer Industriearbeit eine erste CO2-Bilanz erstellt und die entsprechenden Emissionen Scope 1&2 sowie die Scope 3-Anteile aus Mitarbeitendenmobilität, Geschäftsreisen und Ladenbelieferung extern ab unserem Zentrallager in Rüti ZH ermittelt. Die Basis lieferten Zahlen aus dem Jahr 2022, teilweise auch aus dem Jahr 2021, da keine vollständigen Zahlen aus dem Jahr 2022 vorhanden waren.

Die Ergebnisse

Bei Veloplus wurden im Jahr 2022 die Scope-1-Emissionen der zwölf Firmenstandorte bilanziert. Dabei werden die Treibhausgasemissionen, die bei der Wärmeversorgung mittels Öl-, Gas- und Pelletheizungen entstehen, berücksichtigt. Weiter werden die Emissionen der Firmenfahrzeuge bilanziert. Veloplus besitzt drei eigene Firmenfahrzeuge. Bei diesen werden die Kilometer und Fahrten genaustens in Fahrzeugprotokollen/Fahrtenbüchern erfasst. Der Verbrauch an Kühl- und Kältemittel hingegen wurde nicht erfasst, da im Rahmen der ersten Studie nicht abschliessend abgeschätzt und untersucht werden konnte, ob und wie alle Standorte gekühlt werden. Mit der Weiterführung der CO2-Bilanz wird dies nun aber genau ermittelt und analysiert.

Die Scope-2-Emissionen von Veloplus wurden im Jahr 2022 sowohl im Wärme- wie auch im Elektrizitätssektor untersucht und bilanziert. Veloplus bezieht an all ihren Standorten von den örtlichen Netzbetreibern Elektrizität und verursacht dadurch Scope-2-Emissionen in der Kategorie Elektrizität. Bei einigen Standorten wird der Wärmebedarf fürs Heizen und Warmwasser mittels Fernwärme gedeckt. Diese importierten Emissionen werden im Scope-2-Bereich Fernwärme aufgeführt.

Bei Veloplus wurden im Jahr 2022 innerhalb von Scope 3 die Kategorien 3, 4, 6 und 7 analysiert, worunter auch Geschäftsreisen und die Mitarbeitenden-Mobilität fällt. Sämtliche Geschäftsreisen bei Veloplus werden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt. Ausnahme: Aktuell fällt eine Geschäftsreise pro Jahr mit dem Flugzeug zur leitenden Messe Taipei Cycle Show nach Taiwan und retour an. Veloplus ist stolz, dass mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden mit dem Velo zur Arbeit pendelt, während es schweizweit gerade mal 9 % sind, die den Arbeitsweg mit dem Velo oder dem E-Bike zurücklegen.

Nicht Teil der CO2-Bilanz 2022 sind die restlichen Scope-3-Emissionen wie z.B. Einkauf, Gebrauch und Entsorgung der Produkte im Veloplus-Sortiment.

Die CO2-Bilanz 2022 von Veloplus im Überblick
Die Ergebnisse der CO2-Bilanz von 2022

Arbeitsmobilitätsverhalten Schweiz vs. Veloplus

Ergebnisse der interne Befragung zur Mitarbeitenden-Mobilität 2023: Über 50 % der Veloplus-Mitarbeitenden pendeln mit dem Velo zur Arbeit.

Grösste Herausforderungen bei der Erstellung der CO2-Bilanz 2022

Von 12 Standorten (11 Läden und ein Logistikzentrum) sind lediglich zwei Gebäude im Besitz von Veloplus. Bei einigen Mietobjekten ist es schwierig, an detaillierte Daten und Verbrauchszahlen zu gelangen. In der Schweiz ist es beispielsweise üblich, dass der Verbrauch (Strom, Heizenergie, Wasser) per m2 abgerechnet wird. Dies kann das Bild verfälschen und hat gezeigt, dass zwischen vergleichbaren Standorten mit ähnlicher Mietfläche, Räumlichkeiten, Gebäudehüllen etc. teilweise Unterschiede von 20 - 25 % bestehen. Weiter kann Veloplus bei Gebäuden, die mit bivalenten Heizsystemen mit Heizgas und Heizöl betrieben werden keinen Einfluss nehmen, welcher Heizenergieträger für die Wärmeerzeugung mehrheitlich verwendet wird.

Zielsetzung nach der CO2-Bilanz 2022

  • Jährliche Fortführung der CO2 Bilanz 
  • im 2024: Erstellung einer ersten CO2 Bilanz für Scope 1, 2 und 3 für das Jahr 2023
  • im 2025: Definition eines Absenkpfades, um unsere CO2-Emissionen zu reduzieren
  • Reduktion unserer CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 55%
  • Netto-0-Ziel bis spätestens 2050

 

Eine Zusammenfassung der FHNW-Arbeit zur CO2-Bilanz 2022 von Veloplus gibt es hier: