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Pannen unterwegs können vorkommen. Deshalb solltest du immer gut ausgerüstet mit Reparaturmaterial unterwegs sein.

Wichtig ist, vor dem Ausflug mit dem MTB zu wissen, dass du mit einem gut gewarteten Velo unterwegs bist. Entweder war es bereits im Service oder aber du hast in einem der Veloplus-Läden einen gratis Sicherheitscheck machen lassen. Möchtest du den Check selbst durchführen, kannst du Schrauben, Bremsbeläge und die Kette im Voraus kontrollieren, prüfen, ob genügend Reifenprofil vorhanden ist und sicherstellen, dass bei deinen Tubeless-Reifen noch ausreichend Dichtflüssigkeit im Reifen ist. Je nachdem, wie wild deine Abfahrten sind oder du ganz einfach etwas Pech hast, kann es natürlich sein, dass dennoch mal etwas kaputtgeht. Dank unserer Reparaturtipps schaffst du es aber mindestens noch bis nach Hause.

Für die nachfolgenden Reparaturen geben wir dir hier einen Überblick über die wichtigsten Werkzeuge und das benötigte Reparaturmaterial:

Gerissene Kette

Material:

  • Multitool mit Kettennieter
  • Kettenschloss
  • Kettenschlosszange

Mit dem Multitool kann das kaputte Kettenglied entfernt werden und die Kette mit einer Niete oder einem Kettenschloss wieder geschlossen werden. Veloplus empfiehlt Kettenschlösser. Diese sind für weniger Geübte einfacher in der Anwendung als Nieten. Je nach Ganganzahl sind diese jedoch unterschiedlich breit. Stelle sicher, dass du das passende Kettenschloss mit dabeihast. Die beiden Teile des Kettenschlosses werden nun in die Kette eingesetzt und miteinander verriegelt. Durch Ziehen an den beiden Enden der Kette wird das Kettenschloss fixiert. Nun trittst du mit angezogener Hinterradbremse kräftig in die Pedale, um das Kettenschloss zu sichern – oder du nutzt dafür eine Kettenschlosszange.

Extratipp: Kettenrisse können sich ankündigen: Sobald man das Gefühl hat, dass der Antrieb an der gleichen Stelle hakt / springt / Geräusche von sich gibt, anhalten und die Kette kontrollieren. Dadurch können Folgeschäden vermieden werden (zum Beispiel, dass die Kette reisst und der Wechsler auf den Carbonrahmen schlägt und diesen beschädigt).

So kannst du eine Kette ersetzen.

Kaputte Speiche

Material:

  • Multitool
  • Notspeiche

 

Eine starke Belastung unterwegs gepaart mit einer falschen Speichenspannung kann zu Speichenbrüchen führen. Wer keine Notspeiche dabeihat, kann die gerissene Speiche um eine Nachbarsspeiche wickeln, damit sie fixiert ist und nicht den Rahmen oder die Gabel zerkratzt. Räder mit Carbonfelgen sind meist stabil genug, dass der Heimweg ohne Speichenwechsel machbar ist. Beiner einem grossen Achter kann eine Notspeiche eingesetzt werden. Felgenseitig wird der Nippel mit Haken und Klemmrollen verschraubt, an der sich die am Nabenflansch eingefädelte Kevlar- Kordel spannen lässt. Bricht eine Speiche auf der Antriebsseite, muss die Kassette zum Entfernen der defekten Speiche in den meisten Fällen abgenommen werden. In diesem Fall kann die Speiche nicht gewechselt werden, da unterwegs das dazu notwendige Werkzeug fehlt.

Tubeless-Reifenpanne

Material:

  • Tubeless-Reparaturflickzeug
  • Schlauch (falls das Loch nicht abgedichtet werden kann)
  • Pumpe oder CO2-Patronen mit Adapter

Tubeless-Reifen versichern Luftdichtheit ohne zusätzlichen Schlauch. Das System funktioniert mit einer Dichtmilch, die als «flüssiger Schlauch» dient und im Falle eines Lochs die Stelle abdichtet. Kann die Dichtmilch das Loch jedoch nicht schliessen, weil es zu gross ist, hilft ein Kautschuk-Flicken oder Plug, wie er in jedem Tubeless-Flickset drin ist. Wenn nötig das Loch mit der Reibahle aufweiten, damit der Flicken ins Loch passt. Der Flicken wird dann mit der beiliegenden Gabel eingesetzt. Danach pumpst du den Reifen wieder auf. Ist das Loch für den Plug zu gross, muss auch bei einem Tubeless-Reifen zu einem Ersatzschlauch gegriffen werden. Das Loch kann dann mit einer Riegelverpackung oder einer Banknote abgedeckt werden, damit der Schlauch nicht herausgedrückt wird.

So funktioniert eine Tubeless-Reparatur.

Reifenpanne

Material:

  • Schlauch
  • selbstklebende Flicken oder klassisches Flickzeug
  • Reifenheber
  • Pumpe oder CO2-Patronen mit Adapter

Mit Reifenhebern ziehst du den Reifen auf einer Seite über die Felgenflanke. Falls der Reifen nicht gleich mitmacht, kannst du auch drei Reifenheber benutzen, zwei davon an den Speichen festmachen, während du mit dem dritten den Reifen runterziehst.

Danach versuchst du herauszufinden, wo das Loch entstanden ist und was die Ursache war. Denn: Sind Dornen oder Glassplitter für die Panne verantwortlich und stecken diese nach wie vor im Reifen fest, blüht dir bald wieder Ärger! Nun hast du zwei Möglichkeiten: Entweder du flickst den kaputten Schlauch oder aber du nimmst einen neuen Schlauch.

Schlauch flicken: Dazu raust du den Schlauch um das Loch herum mit Schleifpapier auf und überklebst es mit einem Flicken. Den neuen oder geflickten Schlauch pumpst du nun leicht auf, damit dieser einfach zwischen Reifen und Felge eingelegt werden kann. Nun musst du den Reifen wieder über die Felgenflanke ziehen. Achte darauf, dass der Reifenwulst rundum am tiefsten Punkt des Felgenbetts aufliegt, das schafft Platz. So geht es oftmals ohne Reifenheber, welcher den neuen Schlauch verletzen könnte. Zum Schluss pumpst du den Reifen komplett auf, bis sich dieser in der Felge gesetzt hat und kontrollierst den Rundlauf anhand des gleichmässigen Abstandes der Seitenlinie zur Felge.

So reparierst du einen kaputten Schlauch.

Bremsbeläge wechseln

Material:

  • Multitool
  • Bremsbeläge
  • Reifenheber/Transportsicherung

Wenn die Bremskraft während der Tour bei einem Bremsvorgang an Leistung verliert, kann das am abgenutzten Bremsbelag liegen. Dann gilt es, den Belag zu wechseln. Achtung: Der Belag kann während einer Abfahrt sehr heiss werden! Unbedingt warten, bis dieser abgekühlt ist. Um den Belag zu wechseln, muss das Laufrad demontiert werden. Bevor die zu wechselnden Beläge herausgenommen werden, Bremskolben mit Transportsicherung oder Reifenheber zurückschieben, da diese relativ schonend sind für die teilweise recht empfindlichen Kolben. Nimm schon gut eingebremste Beläge als Ersatz mit. Die Scheibe hat dann auch Platz für den Fall, dass die Kolben mit den zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln nicht ganz in die Grundposition zurückgeschoben werden können. Zudem kann das richtige Einbremsen neuer Beläge auf später verschoben werden.

Extratipp: Wenn ein Bremsbelag abgenutzt ist, verliert die Bremse an Power. Falls du keine Ersatzbeläge dabeihast, können diese auch gemischt werden: Wenn die Beläge vorne beispielsweise abgefahren sind, mischst du die Beläge mit den hinteren.

Produktmanager Fredy zeigt dir, wie man Bremsbeläge wechselt.

Kaputtes Schaltauge

Material:

  • Multitool
  • Schaltauge

Schalten die Gänge nach einem Sturz nicht mehr sauber, kann es sein, dass das Schaltauge verbogen ist. In diesem Fall holst du zuerst einmal tief Luft. Denn in der Hektik fehlt einem häufig das nötige Fingerspitzengefühl. Dann kannst du versuchen, das Schaltauge vorsichtig zurechtzubiegen. Dazu steckst du den 5er-Inbusschlüssel des Multitools in die Schraube, mit welcher das Schaltwerk am Schaltauge fixiert wird. Mit diesem Hebel richtest du das Schaltauge vorsichtig so aus, dass es wieder einigermassen gerade ist. Achtung: Ohne Gefühl riskierst du, dass das Schaltauge beim Zurückbiegen komplett abbricht!

Schaltauge gebrochen: Bricht das Schaltauge tatsächlich oder ging es bereits durch den Sturz kaputt, hilft folgendes: Zuerst Wechsel entfernen, dann Kette in einem mittleren Gang mit möglichst gerader Kettenlinie auflegen, kürzen und verschliessen. Achtung: Bei Fully-MTBs verlängert sich der Radstand durch das Eintauchen, was mehr Kettenlänge benötigt. Weil das ohne Schaltwerk nicht möglich ist, kann es sein, dass der Rahmen, die Nabe oder die Kassette bei starkem Einfedern Schaden nimmt.

Extratipp: Ein Ersatzschaltauge gehört beim Biken eigentlich immer ins Reparaturwerkzeug und ist auch auf mehrtägigen Rennvelotouren sehr empfehlenswert. Ein passendes, neues Schaltauge ist vor Ort nämlich nur mit Glück zu finden. Am besten kaufst du zusammen mit deinem neuen Velo immer gleich auch ein Schaltauge auf Vorrat mit dazu.

Checkliste - Die wichtigsten Werkzeuge unterwegs

Nun solltest du das Knowhow haben für verschiedenste Reparaturen in der Werkstatt oder auch unterwegs. Zum Abschluss geben wir dir eine kleine Übersicht über das Werkzeug, dass du unbedingt haben solltest:

  • Erste-Hilfe-Kit
  • Pumpe oder CO2-Patronen mit Adapter
  • Kabelbinder
  • Multitool: vorgängig am Velo ausprobieren
  • Reifenheber
  • Tubeless-Werkzeug
  • Ersatzschlauch oder Flickset

Wer das Ersetzen von Bremsbelägen, Wechselauge, Speiche oder Kette während der Fahrt vornehmen will, nimmt zusätzlich folgende Dinge mit:

  • Ersatz-Bremsbeläge
  • Ersatz-Wechselauge
  • Kettenverschlussglied
  • Notspeiche

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