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In die Gänge kommen - entdecke die Welt der Velo-Schaltgruppen

Schaltgruppen sind das Herzstück eines jeden Fahrrads und entscheidend für die Effizienz und das Fahrgefühl. Die Vielfalt ist gross und es gibt Schaltungen für jeden Einsatzbereich. Wir geben dir einen Überblick über Schaltungstypen, Hersteller und Schaltgruppen und bringen dich auf den neusten Stand der Technik.

Erkunde die Welt der Velo-Schaltungen.

GX Eagle AXS, Deore XT, GRX Di-2 - was steht hinter diesen kryptischen Bezeichnungen? Das Universum der Schaltgruppen scheint unermesslich und laufend kommen neue dazu. Neben mechanischen Schaltungen kamen mit dem Lauf der Zeit auch zunehmend elektronische Schaltungen hinzu, die am Rennvelo und immer mehr auch am MTB ihren festen Platz haben. Denn die technologische Entwicklung macht auch vor der Fahrradindustrie keinen Halt.

Neben den beiden marktführenden Herstellern SRAM und Shimano gibt es auch einige kleinere Hersteller von Schaltungen, wie beispielsweise Campagnolo im Rennvelobereich, und Rohloff und Pinion im Alltags- und Tourenvelobereich. Längst geht es nicht mehr nur darum möglichst viele Gänge zu haben, sondern für den spezifischen Einsatzbereich die richtige Übersetzungsbandbreite bereitzustellen und mit technischen Finessen das Schalten in jeder Fahrsituation möglichst einfach und sicher zu machen.

Das erwartet dich in diesem Ratgeber:

Die Technik bei Schaltgruppen ist in einer konstanten Entwicklung und laufend kommen neue technische Finessen hinzu.

Fredy Ruhstaller, Veloplus-Produktmanager Schaltgruppen und Komponenten

Im Mai 2024 hat Shimano seine neue GRX Di2 12-fach Gravelschaltung auf den Markt gebracht.

Wie ist eine Schaltung aufgebaut?

Eine klassische Kettenschaltung beim Velo besteht aus einer Kassette (hinten) und einem oder mehreren Kettenblättern vorne, die von einer Kette angetrieben werden. Weitere Komponenten der Schaltung sind Wechsel, auch Schaltwerk genannt, Umwerfer sowie die Schalthebel am Lenker. Die Schalthebel übertragen den Schaltimpuls bei mechanischen Schaltungen über Bowdenzüge und bei elektronischen Schaltungen über Kabel oder immer häufiger kabellos, was neben der vereinfachten Installation zu einer sehr cleanen Optik am Cockpit führt.

Einen anderen Aufbau zur Kettenschaltung haben Naben- und Getriebeschaltungen. Bei beiden Typen übernimmt ein von aussen nicht sichtbares und vor den Elementen gut geschütztes Getriebe die Schaltung.

Aufbau einer Kettenschaltung:

1-fach- vs. 2-fach-Antrieb

Wenn von 1-fach oder 2-fach gesprochen wird, ist damit die Anzahl Kettenblätter bei der Kurbel gemeint. Ein 1x12 Antrieb beispielsweise, hat ein Kettenblatt an der Kurbel und 12 Ritzel in der Kassette. Mit dem 1-fach-Antrieb wird durch den Wegfall des Schalthebels, Umwerfers, Kettenblatts und des Kabels Gewicht eingespart und das Schalten vereinfacht. Zudem ist der 1-fach-Antrieb wartungsärmer und puristischer. Mit dem 2-fach-Antrieb gibt es eine grössere Übersetzungsbandbreite, die je nach Einsatzbereich (z.B. am Renn- oder Tourenvelo) geschätzt wird, damit in jeder Fahrsituation - egal ob steile Anstiege oder rasante Abfahrten - die ideale Übersetzung zur Verfügung steht.

Kettenschaltung, Nabenschaltung und co. Die Schalttypen im Überblick

Bevor wir uns näher mit der Hierarchie der MTB-, Rennvelo- und Gravelschaltungen befassen, schauen wir uns die Typologie der Schaltungen genauer an. Bei Fahrrädern kann man zwischen verschiedenen Grundtypen von Schaltsystemen unterscheiden, die auf unterschiedlichen Technologien und Einsatzbereichen basieren. Als Hauptunterteilung kann zwischen Ketten- und Getriebeschaltungen unterschieden werden. Innerhalb der Getriebeschaltungen wird dann noch unterschieden zwischen Naben- und Tretlagerschaltungen, wobei sich bei Nabenschaltungen das Getriebe, wie es der Name verrät, in der Nabe befindet und folglich bei Tretlagerschaltungen im Tretlager. Hier eine Übersicht der gängigsten Typen:

    Kettenschaltung

Die Kettenschaltung ist nach wie vor der am häufigsten anzutreffende Schaltungstyp an Rennvelos, Mountainbikes sowie Trekking- und Citybikes. Sie ermöglicht eine große Bandbreite an Gängen. Die Schaltung erfolgt durch Umlegen der Kette über verschiedene Zahnkränze am Hinterrad und verschiedene Kettenblätter am Tretlager.

Vor- und Nachteile von Kettenschaltungen

Vorteile:

+ Weit verbreitet

+ Gute Ersatzteil-Verfügbarkeit

+ Reparaturen für Laien intuitiver

Nachteile:

- Verschleiss grösser als bei Nabenschaltung

- Reparatur-/Servicanfälligkeit

- höhere Schmutzanfälligkeit

    Getriebe- und Nabenschaltungen

Eine Getriebeschaltung ist ein Schaltsystem, bei dem die Schaltmechanismen innerhalb eines Getriebes platziert sind, das sich entweder im Bereich des Tretlagers (Tretlagerschaltung), oder in der Hinterradnabe (Nabenschaltung) befindet. Nabenschaltungen sind wartungsarm und durch ihre geschlossene Bauweise gut vor Verschmutzung geschützt. Im Vergleich zu Wechselschaltungen sind sie schwerer und werden deshalb hauptsächlich an Alltags- und Tourenvelos verbaut, wo Zuverlässigkeit und lange Serviceintervalle höher gewichtet werden als ein möglichst tiefes Gewicht. Bekannte Hersteller sind Shimano (mit der Alfine oder Nexus), Pinion und Rohloff.

Vor- und Nachteile von Nabenschaltungen

Vorteile:

+ sehr wartungsarm und langlebig

+ weniger Verschleiss

+ Schalten im Stand möglich

+ guter Schutz vor Schmutz und Umwelteinflüssen

Nachteile:

- höheres Gewicht als Kettenschaltung

- tendenziell höhere Anschaffungs- und Reparaturkosten

- Meist weniger grosse Übersetzungsbandbreite als eine Kettenschaltung

    Elektronische Schaltungen

Sowohl Kettenschaltungen als auch einige Nabenschaltungen sind inzwischen mit elektronischer Unterstützung erhältlich. Dabei werden die Schaltvorgänge durch kleine Stellmotoren ausgeführt, die per Knopfdruck aktiviert werden. Dies sorgt für präzise und schnelle Schaltvorgänge. Die Schaltgenauigkeit bleibt "immer" gleich, da sich nicht wie bei der mechanischen Schaltung das Kabel längen und die Hülle verschmutzen kann. Bekannte Systeme sind Shimano Di2, SRAM AXS und Campagnolo EPS. Mehr zum Thema elektronische Schaltungen...

    Eingang-/Singlespeed

Technisch gesehen eine "Schaltgruppe" ohne Gangschaltung. Das Fahrrad hat nur einen Gang, was in flachem Terrain oder im städtischen Umfeld ausreichend sein kann. Die Einfachheit des Aufbaus bedeutet weniger Wartung und ein leichteres Fahrrad.

Diese Aufstellung zeigt, dass es eine Vielzahl von Schaltgruppen gibt, die je nach Fahrradtyp, Einsatzgebiet und persönlichen Präferenzen variieren können.

Bei hochwertigen Rennvelos findet man mittlerweile fast ausschliesslich elektronische Schaltungen.

Mechanisch vs. elektronisch - wohin geht die Entwicklung

Fahrradfahren ist elektrisierend. Und elektrisiert sind zunehmend auch Schaltgruppen und Schaltkomponenten von Fahrrädern. Auch wenn nach wie vor ein Grossteil der Velos mit mechanischen Schaltungen ausgerüstet sind, werden neue Rennvelos und zunehmend auch Bikes ab der Mittelklasse nur noch mit elektronischen Schaltkomponenten angeboten. Bei Touren und Alltagsfahrrädern ist der Trend zu elektrischen Schaltungen noch nicht angekommen, was wohl mit den wesentlich höheren Preisen der elektrischen Schaltungen zu tun hat.

Bei den elektronischen Rennveloschaltgruppen hat Shimano als weltgrösster Komponentenhersteller derzeit noch die Nase vor, wird jedoch von SRAM zunehmend bedrängt. Der elektronische MTB Markt wird von SRAM beherrscht. SRAM schafft es als Innovationstreiber (Eagle AXS, Eagle Transmission) seit mehreren Jahren den Benchmark zu setzen und so die Konkurrenz vor sich her zu treiben. Shimano muss demnächst mit elektronischen Angeboten nachziehen, wenn der High-End-MTB-Markt nicht vollständig SRAM überlassen werden soll.

AXS vs. Di2

Die beiden mit Abstand grössten Hersteller und Marktführer im Schaltungs-Bereich sind Shimano und SRAM. Beide haben ihre eigene Bezeichnung für elektronische Komponenten. Bei SRAM sind elektronische Schaltungen mit AXS gekennzeichnet, bei Shimano mit Di2 (steht für "Digital Integrated Intelligence"). Von vielen Schaltgruppen gibt es sowohl eine elektronische als auch eine mechanische Ausführung. So gibt es bei SRAM beispielsweise bei der Schaltgruppe GX Eagle auch die elektronische Version GX Eagle AXS. Bei Shimano sind derzeit im höherpreisigen Segmant noch die Ultegra und 105er Gruppe mechanisch als auch in der elektronischen Di2 Version erhältlich. Als Premium-Gruppe ist die Dura-Ace nur noch elektronisch geschaltet erhältlich.

Doch bevor wir hier zu fest im Detail einsteigen, geben wir dir in unserer Schaltgruppen-Typologie eine Übersicht über die MTB-, Rennvelo- und Gravelschaltungen. In unserem Überblick beschränken wir uns auf Schaltungen von Shimano und SRAM, da diese beiden einen Grossteil der Welt der Schaltungen abdecken. Am Schluss gehen wir im letzten Kapitel noch auf alternative Schaltungen ein.

Elektronische Schaltungen: Service und Reparatur bei Veloplus

In unseren Clinic-Werkstätten sind wir für Service und Reparatur mit Diagnosegeräten ausgerüstet und können deine elektronische Shimano Di2 Schaltung mit Firmware-Updates auf den neuesten Stand bringen. Auf Wunsch lässt sich auch die Belegung der Schalter sowie die Anzahl der geschalteten Gänge beim Wechsel des Kettenblattes anpassen. Di2 12fach-Schaltungen können über die Shimano E-Tube App auch selber konfiguriert werden. Im Onlineshop findest du Ersatzakkus und andere Ersatzteile für elektronische Schaltungen von Shimano und SRAM.

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Die Komponenten-Hersteller Shimano und SRAM sind weltweit führend und beherrschen den Markt der Veloschaltungen.

Mountainbike-Schaltgruppen im Überblick

Sowohl SRAM als auch Shimano haben ihre Schaltungen in einem hierarchischen System gegliedert. Je weiter oben in der Rangfolge eine Schaltgruppe, desto hochwertiger sind die Komponenten, was sich in teureren Werkstoffen, einem veredelten Finish und einem tieferen Gewicht bemerkbar macht. Im Mountainbikebereich bieten SRAM und Shimano auf jedem Preis- und Leistungsniveau komplette Komponentengruppen an.

Definitiv durchgesetzt hat sich in der MTB-Welt der 1x12-Antrieb. Dank Kassetten mit früher undenkbar grossen Ritzeln ist die Übersetzungsbandbreite des 1x12-Antriebs mit derjenigen des 2x11-Antriebs vergleichbar und bietet ausreichend leichte Gänge, um lange und steile Anstiege in Würde zu meistern.

Hier ist eine Übersicht der gängigen Schaltgruppen der beiden Hersteller SRAM und Shimano:

Volle Kontrolle auf den Trails mit einer präzisen und perfekt abgestimmten Schaltung.

MTB-Gruppen von SRAM

Die Bezeichnung "Eagle" steht im SRAM-Universum für die 1x12 MTB-Schaltungen, welche mechanisch und als AXS elektronisch kabellos erhältlich sind. Mit der Eagle Transmission Schaltung hat SRAM 2023 eine kleine Revolution im Schaltbereich in den Markt eingeführt (mehr dazu unten in der Infobox).

  • SRAM Eagle XX SL, XX und XX1 AXS, XX1: Spitzenklasse, für Racer mit höchsten Ansprüchen an Funktion, eingesetzte Materialien und einem möglichst geringen Gewicht.

  • SRAM Eagle X0, X01 AXS, X01: Topfunktion wie bei den Premiumgruppen, anstatt Carbon kommt vermehrt Alu zum Einsatz. Leicht, aber nicht bis aufs letzte Gramm ausgereitzt.

  • SRAM GX Eagle und GX Eagle AXS: Die SRAM Mittelklasse mit guter Funktion zu einem guten Preis- Leistungsverhältnis. (mehr dazu hier).

  • SRAM NX Eagle: Einsteigerniveau mit reduzierter Übersetzungsbandbreite, robust jedoch recht schwer.

  • SRAM SX Eagle: Die preiswerteste Eagle Option mit ebenfalls eingeschränkter Übesetzungsbandbreite.

Eagle Transmission - Revolution am Schaltwerk

Bei der TRANSMISSION Generation setzt SRAM in Sachen Robustheit und Schaltqualität gegenüber den bereits bisher kabellosen elektronischen Eagle AXS Schaltungen noch einen oben drauf. 2019 hat SRAM das UDH (unified derailleur hanger), ein offener Schaltaugen-Standard eingeführt, der mittlerweile praktisch bei allen neu auf den Markt kommenden Bikerahmen zur Anwendung kommt.

Bei den Eagle Transmission Schaltungen geht SRAM einen Schritt weiter und montiert den Wechsel direkt dort, wo bisher das UDH-Schaltauge bei der Steckachse am Rahmen befestigt war. Das Wechselauge entfällt also vollständig. Die Lancierung des UDH-Schaltauges kann als taktische Vorbereitungshandlung zur Einführung der Transmission-Technologie gesehen werden.

Die direkte Montage an die Steckachse sorgt für felsenfeste Stabilität und macht einen Bruch des Schaltwerks fast unmöglich. Da die Position des Wechsels duch die Montage an die Radachse an allen Bikes genau gleich ist, kann zudem auf die Einstell- und Begrenzungsschrauben am Wechsel verzichtet werden. Montage und Einstellung erleichtern sich dadurch deutlich und im Betrieb kann sich auch nichts mehr verstellen. Wie schon die erste Eagle Generation haben auch die Transmission Wechsel eine bei einem seitlichen Schlag auslösende Overload-Clutch, welche neben er robusten Bauweise das Schaltwerk vor Schäden bewahrt. Kommt es dennoch zu einem Schaden, sind einfach auszutauschende Ersatzteile erhältlich.

Folgende Transmission Gruppen sind erhältlich:

  • XX SL Eagle
  • XX Eagle
  • X0 Eagle
  • GX Eagle

Die Eagle Gruppen von SRAM im Überblick.

MTB-Gruppen von Shimano

Shimano hat im MTB-Highend-Bereich aktuell keine kompetitiven elektronisichen Schaltgruppen im Sortiment. Derzeit sind nur die in die Jahre gekommenen XTR und XT Di2 11fach-Varianten erhältlich. Shimano wird diesen Markt jedoch nicht einfach der Konkurrenz überlassen, so dass in Zukunft 12fach-Di2-Gruppen erwartet werden können. Weiterhin erfolgreich ist Shimano mit den mechanischen MTB-Gruppen im mittleren und tieferen Preisbereich, das global gesehen auf den Absatz bezogen immer noch am wichtigsten ist. Hier kann aus der Optik des hochpreisigen Schweizer Marktes ein verzerrtes Bild entstehen.

  • Shimano XTR: Die XTR-Schaltung ist die Spitzenklasse der MTB-Schaltgruppen von Shimano und konzipiert für professionelle Rennfahrer:innen und Enthusiast:innen. XTR ist bekannt für höchste Präzision und Zuverlässigkeit. Diese Elite-Schaltgruppe ist bereits über 30 Jahre auf dem Markt, wurde laufend optimiert und ist bis heute das Mass aller Dinge in der MTB-Schaltgruppenwelt von Shimano.
  • Shimano Saint: Die Gruppe für den Downhill- und Freerideeinsatz ist seit seit mehr als zehn Jahren unverändert auf dem Markt und wird wegen ihrer Robustheit und Zuverlässigkeit in ihrer Nische nach wie vor geschätzt.
  • Shimano Deore XT: Hochleistungsschaltgruppe, die viele Merkmale der XTR-Linie zu einem niedrigeren Preis, dafür mit etwas mehr Gewicht bietet und ein ausgezeichnetes Gleichgewicht zwischen Leistung und Kosten liefert.
  • Shimano SLX: Mit der SLX bietet Shimano in der Mittelklasse eine solide Leistung und Zuverlässigkeit zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis.
  • Shimano Deore: Deore ist die Einstiegs- bis Mittelklasse, bietet zuverlässige Leistung für Freizeitfahrer:innen und Einsteiger:innen.
  • Shimano Alivio, Acera Tourney und Altus: Diese Schaltgruppen richten sich an Einsteiger:innen und bieten einfache Handhabung und Zuverlässigkeit zu einem sehr erschwinglichen Preis.

Linkglide E-Bike-Antriebskomponenten von Shimano

Die Linkglide-Technologie findet bei der Deore XT und der Deore Schaltgruppe Anwendung. Die 10-/11fach-Antriebskomponenten sind speziell für die hohen Lasten an E-Bikes und anderen hoch belasteten Velos entwickelt worden, wo Langlebigkeit gegenüber einem möglichst tiefen Gewicht im Vordergrund steht. Die nach Herstellerangaben bis zu dreimal längere Lebensdauer wird durch ein robusteres Kassettendesign erreicht. Mit den optimierten Schaltgassen wird der durch die hohe E-Bike-Kettenspannung verursachte Schaltschock reduziert, was sanftere Gangwechsel und ruhigeres Pedalieren bedeutet.

Wechsel mit Shadow / Shadow+ Techologie

Das schmaler bauende Shimano Shadow Design wurde ursprünglich für den MTB-Einsatz entwickelt, ist mittlerweile auch am Rennvelo Standard. Der Wechsel streift weniger schnell an Hindernissen und die Arretierung nach vorne schont im Gelände oder auf Schotter Schaltwerk und Kettenstrebe. Die direkte Anlenkung ohne grossen Schaltkabelbogen minimiert die Reibung des Kabelzugsund die Schmutzanfälligkeit.

Shadow+ Wechsel haben neben der schmalen Bauweise einen integrierten Kettenstabilisator, der bei MTB- und Gravelgruppen zum Einsatz kommt. Per Kipphebel kann der Kettenstabilisator aktiviert werden, wodurch die Kettenspannung erhöht wird, so dass die Kette auch im Gelände und auf Schotter ruhig läuft und nicht vom Kettenblatt springen kann (siehe Graphik).

Kette ohne Shadow+ Technologie bei einer ruppigen Fahrt...

...und mit Shadow+ Technologie.

Rennrad- und Gravel-Schaltgruppen im Überblick

Im Rennvelobereich bieten SRAM und Shimano ebenfalls eine breite Palette an Schaltgruppen an, die für verschiedene Leistungsniveaus, Fahrstile und Budgets konzipiert sind. Beide Marken haben ihre Rennradschaltgruppen in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. An neuen Rennvelos kommen von der Mittelklasse an aufwärts fast ausschliesslich elektronische Schaltungen zum Einsatz. Hier ist Shimano nach wie vor eine Macht, obwohl auch hier SRAM mit der kabellosen Signalübertragung und weiteren eigenständigen Features (z.B. Schaltlogik) in den lezten Jahren der Technologietreiber war und sich damit Marktanteile sichern konnte.

Zudem sind beide Marken in der Entwicklung von speziellen Komponenten und Varianten ihrer Schaltgruppen für verschiedene Rennrad-Disziplinen aktiv, wie z.B. Straßenrennen, Zeitfahren und Triathlon. Neben den beiden Riesen im Markt bietet auch Campagnolo interessante Schaltungen an, hat als Traditionsmarke aber grosse Marktanteile verloren und spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle.

Mit dem Gravelboom ist das Bedürfnis nach robusteren Schaltgruppen entstanden, die auch auf rauem Untergrund einwandfrei funktionieren. Die Wechsel sind mit einer Käfigbremse ausgestattet, welche wie am Bike für einen ruhigen Kettenlauf sorgen. Sowohl Shimano mit den GRX-Schaltgruppen, als auch SRAM mit ihrer XPLR-Serie haben sehr gut funktionierende Angebote im Sortiment. Im Mai 2024 war nun auch der Launch der neuen elektronischen GRX Di2 12-fach Schaltung von Shimano.

Extrem schnelle und präzise Schaltvorgänge - im Rennvelobereich setzen elektronische Schaltungen neue Massstäbe.

Rennvelo- und Gravel-Schaltgruppen von SRAM

  • RED AXS: Die RED AXS ist die top Rennvelo-Schaltung von SRAM. Mit der neusten RED-Version nimmt SRAM für sich in Anspruch, die aktuell leichteste elektronische Schaltgruppe anzubieten, die in vielen Details (Schaltgeschwindigkeit am Umwerfer, vollständig kabellose Konnektivität, erweiterte Gangoptionen, Griffergonomie) verbessert wurde.
  • Force: Bietet viele der Technologien und Vorteile der RED-Gruppe zu einem gemässigteren Preis, dafür mit etwas mehr Gewicht. Die Gruppe funktioniert ebenfalls vollständig drahtlos.
  • XPLR (Gravel): Der Name der Komponenten-Serie XPLR von SRAM ist eine Kurzform für das englische Wort «explore» (entdecken) und trifft somit genau das Einsatzgebiet dieser Gravelserie. Mehr dazu hier.
  • Rival: Die Mittelklasse-Schaltgruppe, die drahtlose eTap-Technologie (mehr dazu unten) in einem erschwinglicheren Paket bringt.
  • Apex: Apex ist die Einsteiger-Variante der Rennvelo-Schaltungen von SRAM. Sie verfügt über eine 1x12-Gangschaltung mit grossem Übersetzungsbereich der sich für Gravel, Bikepacking, Abenteuer und Freizfahrteneignet. Apex ist mit kabelloser AXS- oder mit klassischer mechanischer DoubleTap-Schaltung erhältlich.

eTap und AXS Technologie von SRAM

2015 hat SRAM mit der RED eTap (11-fach) die erste kabellose elektronische Schaltgruppe auf den Markt gebracht. Mittlerweile wurde das System zu eTap AXS (12-fach) weiterentwickelt und zusätzlich mit App-Integration und Personalisierungsoptionen ausgestattet. eTap zeichnet sich durch eine einfache Schaltlogik aus: Der rechte Schalthebel schaltet auf ein härteres Ritzel, der linke Schalthebel auf ein leichteres Ritzel, und das gleichzeitige Drücken beider Hebel schaltet den Umwerfer. Zusammengefasst könnte man sagen, dass alle AXS-Schaltgruppen eTap-Technologie nutzen, aber nicht alle eTap-Gruppen sind Teil der AXS-Plattform. AXS ist der nächste Entwicklungsschritt, der die Vernetzung und Benutzeranpassung in den Vordergrund stellt.

Rennvelo- und Gravel-Schaltgruppen von Shimano

  • Dura-Ace Di2: Die Dura-Ace Schaltgruppe ist seit Jahrzenten ein Begriff für höchste, gewichtsoptimierte Schaltperformance. In der aktuellen 12-fach Version wird ausschliesslich elektronisch (semi-wireless) geschaltet.
  • Shimano Ultegra Di2: Bietet viele der Vorteile der Dura-Ace-Gruppe, allerdings mit etwas mehr Gewicht.
    • Shimano GRX und Shimano GRX Di2: Für den Graveleinsatz entwickelte Schaltgruppen, die qualitativ auf Ultegra Niveau sind. GRX ist als mechanische oder elektronische (12-fach-semi-wireless) Schaltung in verschiedenen Konfigurationen mit einem oder zwei Kettenblättern erhältlich. So kann je nach Haupteinsatzgebiet, die Übersetzungsbandbreite nach individuellen Bedürfnissen angewählt werden. Mehr Informationen zu GRX findest du hier.
  • Shimano 105 und 105 Di2: Die erste 105er-Gruppe kam 1982 auf den Markt und ist seither als Mittelklasse-Gruppe wegen des ausgezeichneten Preis- Leistungsverhältnis sehr beliebt. Mehr Informationen in unserem Blog.
  • Tiagra: Einsteigergruppe mit solider Leistung zu einem guten Preis.
  • Sora und Claris: Einfache und preiswerte Einsteigergruppen mit guter Funktion und maximal 2x9 Gängen.

Hyperglide+ Schalttechnologie

Die revolutionäre Hyperglide-Schalttechnik wurde von Shimano ursprünglich für Mountainbike-Komponenten angeboten und ermöglicht beim Schalten nach oben oder unten ein weiches Gleiten der Kette. So gewährleistet diese einzigartige Schnittstelle zwischen Kette und Kassette selbst unter extremen Pedallasten ein präzises Schalten in beide Richtungen. In Zukunft musst du also vor dem Schalten nie mehr Druck von den Pedalen nehmen. Und dich nicht mehr auf einen Ruck gefasst machen, wenn du Geschwindigkeit aufnimmst und schaltest, um weiter beschleunigen zu können.

Fazit von Fredy - Shimano oder SRAM?

«Die Frage, ob Shimano- oder SRAM-Schaltungen besser sind, hat keine abschliessende Antwort, da es primär von persönlichen Vorlieben und Budget abhängt. Die Produkte beider Marken haben ihre Eigenheiten, die einem mehr oder weniger gefallen können und somit den Kaufentscheid beeinflussen. Neben den beiden Marktriesen gibt es natürlich auch noch den italiensichen Traditionshersteller Campagnolo sowie Pinion und Rohloff, die mit ihren Getriebeschaltungen für den Touren- und Alltagseinsatz sehr interessante Produkte anbieten.

Seit der Einführung der Eagle Transmission-Gruppen mit Wechsel-Direktmontage an den Rahmen dominiert SRAM den gehobenen MTB-Markt. Es wird interessant sein zu sehen, wie die Antwort von Shimano dazu aussehen wird und ob diese vom Markt auch angenommen werden wird. Im mittleren bis tieferen Preisbereich ist Shimano mit verschiedenen mechanischen Gruppen markbeherrschend und bietet mit seinen Angeboten ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.»

Veloplus-Experte Fredy Ruhstaller

Fredy Rustaller ist als Mitabeiter bei Veloplus seit mehr als 25 Jahren in der Velobranche tätig. Als Produktmanager ist er unter anderem für Velokomponenten, Helme und Protektoren zuständig. Als leidenschaftlicher Biker und Rennvelofahrer bringt er seine persönliche Erfahrung auch immer wieder bei der Entwicklung von neuen Eigenprodukten mit ein.

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