Veloreisen leicht gemacht - Reisevorbereitung und Organisation unterwegs

Einfach mal ins Blaue fahren und sich treiben lassen. Veloreisen erfreuen sich grosser Beliebtheit. Doch was ist unverzichtbar auf einer Velotour und was ist nur Ballast? Wie reise ich mit Kindern, einem Anhänger oder auf einer längeren Tour mit dem E-Bike? Die Checklisten und Tipps von unserem Outdoor- und Tourenexperten SImon Aldebert helfen dir, eine Velotour zu planen – egal, ob sie in den nahen Stadtwald führt oder um die halbe Welt. Denn die Vorbereitung vor der Reise und die Organisation während der Reise sind die halbe Miete für ein unvergessliches Abenteuer.

Velotouren planen leicht gemacht

Bikepacking vs. klassisches Tourengepäck

Vor einer Velotour stellt sich neben der Organisation des Gepäcks auch immer die Frage, welche Velotaschen verwendet werden. Setzt du auf ein klassisches Tourensetup, unter Radfahrenden auch "Sixpack" genannt, oder willst du doch eher auf ein etwas sportlicheres und minimalistisches Bikepacking-Setup setzen?

Beim Bikepacking ist das Ziel , mit möglichst wenig Gepäck mit dem Fahrrad zu reisen und trotzdem alles dabei zu haben, das man braucht. Dabei werden die Bikepackingtaschen ohne Gepäckträger/Lowrider direkt am Velorahmen befestigt. Das klassische Tourengepäck ("Sixpack") hingegen, bezeichnet den Gepäcktransport mit 2 Hinterradtaschen, 2 Vorderradtaschen, 1 Lenkertasche sowie einem Packsack auf dem Gepäckträger.

Bikepaacking oder "Sixpack" - welches Setup brauche ich?

Wer ein längeres Veloabenteuer inklusive Outdoor-Camping plant und dabei nicht auf einen gewissen Komfort verzichten möchte, muss tendenziell auch mit einer umfangreicheren Ausrüstung rechnen. Dementsprechend ist das klassische Tourengepäck mit dem grösseren Packvolumen wohl die sinnvollere Entscheidung.

Für kleinere Abenteuer und Touren ohne Zeltübernachtungen und Campingausrüstung reicht meist bereits ein Bikepacking-Setup aus. Wer sich den Luxus gönnen will kann beispielsweise die Übernachtungen während der Tour in Hotels oder "Bed and Breakfasts" planen. Natürlich kannst du aber auch mit einem schlau organisierten, gewichtsminimierten Bikepacking-Setup draussen campen, ohne viel Geld für Hotelübernachtungen auszugeben.

Hybride Gepäckformen

Kannst du dich nicht zwischen den beiden Gepäckformen entscheiden? Keine Sorge! Denn eine klare Grenze zwischen Bikepacking und klassischem Tourensetup muss es nicht zwingend geben. Vielmehr ist es ein fliessender Übergang und oft ist eine Mischform die geeignetste Lösung. So kannst du beispielsweise die Hinterradtaschen vom klassischen Tourengepäck kombinieren mit einer Bikepacking-Rahmen- und Lenkertasche (siehe Bild).

Setup 1: Minimalistisch & Long Distance - für Bikepacking-Liebhaber:innen

Mit möglichst leichtem Gepäck, möglichst grosse Distanzen zurücklegen. Die Urform des Bikepackings erfordert maximale Gewichtsreduktion. Bei diesem Setup verzichtest du auf ein Zelt. Als Übernachtungslager gehört zur Grundausstattung ein Biwak oder ein Tarp. Auch bei Schlafsack und Matte wird auf möglichst geringes Volumen und Gewicht geachtet. Mehr Informationen zum Bikepacking findest du auch hier:

Setup 2: Ultraleicht & Modular - für effiziente Entdecker:innen

Dieses Setup ist für all jene, die längere Zeit unterwegs sein und trotzdem eine möglichst leichte Ausrüstung dabei haben wollen. Es ist sozusagen die Premium-Version des Weltenbummlers. Auf Zelt und Kocher wird nicht verzichtet, und das Setup bietet ein gewichtsoptimiertes Gesamtpaket. Hier bietet sich die Verwendung vom klassischen Tourengepäck oder einer Mischform an. Mit einem reinem Bikepacking-Taschenset wird der Platz wohl zu eng.

Setup 3: Expedition & Weltenbummler - für das ganz grosse Abenteuer

Einmal um die Welt bitte! Dieses Setup ist gemacht für das ganz grosse Abenteuer. Beim Gewicht wird zwar weniger eingespart als beim Setup-Typ 2, doch dafür bietet ein grösseres mehr Platz und Komfort. Das Setup ist gemacht für Menschen, die das Zelt für längere Zeit zu ihrem Zuhause machen und die Welt entdecken wollen. Hier bietet sich der Einsatz von klassischen Tourengepäck oder sogar einem zusätzlichen Veloanhänger an.

Setup 4: Paare und Duos - gemeinsam machts doppelt Spass

Eine Veloreise zu zweit hat viele Vorteile. Neben der guten Gesellschaft, profitiert man bei gemeinsamen Veloreisen auch davon, dass man das Setup und die Ausrüstung auf mehr Velotaschen verteilen kann und somit, das Gewicht und Gepäck pro Velo verringert wird. So kann beispielsweise eine Person das gemeinsame Zelt in einer Tasche haben und die andere Person transportiert dafür Matten und Schlafsäcke. Bei dieser Reiseform kann man gut auf eine Mischform aus Bikepacking und "Sixpack" setzen.

Setup 5: Familienabenteuer - Veloreise mit der ganzen Familie

Veloferien mit der Familie sind sehr beliebt. Damit jung und alt gemeinsam ein Abenteuer erleben können, braucht es etwas mehr Ausrüstung als bei den anderen Setups. Veloplus-Mitarbeiter Olivier Staub radelt mit seiner Familie jährlich in die Veloferien. Was es bei einem Veloabenteuer mit Kindern zu beachten gilt, weiss er aus seinen unzähligen Reisen und gibt wertvolle Tipps und Empfehlungen.